Die Junge Union (JU) im Kreis Paderborn kritisiert den fehlenden Rückhalt der Landesregierung für die rund 873 nordrhein-westfälischen Haupt- und Realschulen. Dabei bezieht sie sich auf knapp 700 unbesetzte Rektorenstellen im öffentlichen Schulwesen.

Die Junge Union (JU) im Kreis Paderborn kritisiert den fehlenden Rückhalt der Landesregierung für die rund 873 nordrhein-westfälischen Haupt- und Realschulen. Dabei bezieht sie sich auf knapp 700 unbesetzte Rektorenstellen im öffentlichen Schulwesen.

Die aktuellen Zahlen sind alarmierend: Knapp 700 Rektorenstellen bleiben an nordrhein-westfälischen Schulen unbesetzt. Im Durchschnitt fehlt an jeder zweiten Hauptschule eine koordinierende Kraft. „Es ist nun endlich an der Zeit, dass die Schulministerin dieser Landesregierung ihre Hausaufgaben macht“, erklärt der Kreisvorsitzender der JU Paderborn Kevin Gniosdorz gemeinsam mit der bildungspolitischen Sprecherin Anna Knaup. „Gerade bei den Haupt- und Realschulen ist die Lage überaus dramatisch.“

Gniosdorz bezieht sich dabei auf die aktuellen Zahlen des Schulministeriums NRW: Demzufolge fehlen an etwa 176 von insgesamt 395 Hauptschulen schlicht und ergreifend Schulleitungen. Ebenso betroffen sind auch 104 von 478 Realschulen und 297 von 2749 Grundschulen. „Die Zahlen zeigen unverblümt, wie die Landesregierung bestimmte Schulformen systematisch ausbluten lässt“, so Gniosdorz weiter.

„Zwischen 2010 und 2015 ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine Hauptschule besucht haben, um etwa 6,8% gesunken – und der Abwärtstrend geht weiter. Dieser starke Rückgang ist hausgemacht, wenn man einen Blick auf die aktuellen Zahlen der zu besetzenden Rektorenstellen wirft“ meint auch Erik Werner Glas, Kreisvorsitzender der Paderborner Schüler Union. „Niemand möchte sein Kind an eine Schule geben, die keine leitende Lehrkraft vorweisen kann. Dabei ist der Erhalt und die Erweiterung der Haupt- und Realschulen wichtiger denn je. Hier muss Frau Ministerin Löhrmann endlich Farbe bekennen: Steht sie zu ihren Haupt- und Realschulen oder will sie diese weiter schwächen?“

Nach Ansicht der beiden Organisationen leisten insbesondere die Haupt- und Realschulen im Kreis Paderborn eine hervorragende Arbeit für die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern. Der Rückgang der Schülerzahlen lasse sich nicht nur mit der Demografie begründen. Fehlender Rückhalt und politische Versäumnisse der Landesregierung seien ein wesentlicher Faktor für die sinkenden Schülerzahlen und die dadurch resultierenden Schulschließungen. „In Bayern konnte man dem Druck auf die heutigen Mittelschulen durch Reformmaßnahmen wie einem gezielten Fokus auf berufsbezogene Inhalte im Lehrplan und einem cleveren Marketing entgegen treten. Von unserer Landesregierung wünschen wir uns auch mehr Engagement für das differenzierte Schulsystem und der individuellen Förderung unserer Schüler“, erklärt die JU Paderborn abschließend.

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