Welche Aufgaben übernimmt der Bund in der Bildungspolitik und wie ist es um das nordrhein-westfälische Schulsystem bestellt? Über diese Fragen diskutierte der Kreisverband der Jungen Union Paderborn (JU) gemeinsam mit der stellvertretenden JU-Bundesvorsitzenden Katrin Albsteiger MdB und dem ehemaligen Schulleiter des Bürener Mauritius-Gymnasiums Reinold Stücke im gut gefüllten Heimathof in Kirchborchen.

Welche Aufgaben übernimmt der Bund in der Bildungspolitik und wie ist es um das nordrhein-westfälische Schulsystem bestellt? Über diese Fragen diskutierte der Kreisverband der Jungen Union Paderborn (JU) gemeinsam mit der stellvertretenden JU-Bundesvorsitzenden Katrin Albsteiger MdB und dem ehemaligen Schulleiter des Bürener Mauritius-Gymnasiums Reinold Stücke im gut gefüllten Heimathof in Kirchborchen. Das Grußwort hielt der Borchener JU-Vorsitzende Julian Hölscher, der den Gemeindeverband erst zu Beginn des Jahres mit einigen weiteren engagierten Mitgliedern wiederbelebt hatte.

In gemütlicher Atmosphäre erläuterte Albsteiger, welche bildungspolitischen Maßnahmen im Bund bereits ergriffen wurden. So werden etwa die Kosten des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) bereits seit dem Jahr 2015 vollständig vom Bundeshaushalt übernommen. Für die einzelnen Bundesländer bedeute dies eine jährliche Entlastung von rund 1,2 Milliarden Euro.

Ebenso wichtig sei auch die Zukunft des differenzierten Schulsystems. Höhepunkt der lebhaften Diskussion war die Kritik Stückes am derzeitigen Bild der nordrhein-westfälischen Hauptschulen. Man habe, so Stücke, die Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen schlicht und ergreifend „totgeredet“. Bayern zeige, wie Haupt- und Realschulen bestand hätten. Kleine Klassenverbände und ein praxisnahes Angebot mit den Schwerpunkten Technik, Wirtschaft und Soziales hätten die Attraktivität der Mittelschulen (Umbenennung im Schuljahr 2010/11) enorm gesteigert.

Der JU-Kreisvorsitzende Kevin Gniosdorz, der die Moderation des Abends übernahm, sah ein Problem der nordrhein-westfälischen Schulpolitik bei den überproportional zunehmenden Zahlen an Abiturienten. Die Landesregierung mache Politik nach Quoten, anstatt Kinder und Jugendliche individuell nach ihren Talenten zu fördern. Stücke ergänzte zustimmend: „Der Trend zum Gesamtschulsystem wird unter Rot-Grün anhalten“. Auch Albsteiger, die aus bayrischer Erfahrung sprechen konnte, sah dies als klare Aufgabe der Landesregierung, mittlere Bildungsabschlüsse attraktiv zu halten. „In Bayern gab es ebenfalls Diskussionen über das differenzierte Schulsystem. Die CSU ist hier aber hart geblieben – mit Erfolg, wie man heute sieht.“

Zum Abschluss resümierte Gniosdorz, dass das Ziel einer christdemokratischen Politik nicht die „Gesamtschulisierung unserer erfolgreichen Schullandschaft“ sein dürfe. „Wir müssen im Landtagswahlkampf klar und deutlich machen, wofür wir stehen. Und wir stehen für das differenzierte Schulsystem, in welchem alle Bildungsabschlüsse ihren Wert erhalten. Ein künftiger Handwerksgeselle ist für die Wirtschaft genauso wichtig, wie ein angehender Akademiker.“

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